Das Rila-Kloster
Das Rila-Kloster wurde 1983 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Das größte Kloster Bulgariens liegt im Herzen des gleichnamigen Gebirges. Gegründet wurde es im X. Jahrhundert. Während seines jahrhundertelangen Bestehens war das Kloster der Bewahrer des christlichen Glaubens und der bulgarischen Aufklärung und Kultur.
Das Rila-Kloster ist ein Wahrzeichen Bulgariens und eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten.
Das Felsrelief des Reiters von Madara
1979 wurde das einzigartige Felsrelief des Reiters von Madara in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Es liegt im Nordosten des Landes, 18 km östlich der Stadt Shumen und 10 km südlich von Pliska.
Hier hat ein unbekannter Meister in 23 m Höhe ein beeindruckendes Bild in den Fels gemeißelt. Obwohl sein Entstehungsdatum bereits über 1.000 Jahre zurückliegt, zeichnen sich an der Felswand die Konturen eines Reiters mit Speer, eines dem Pferd zu Füßen liegenden verletzten Löwen und eines Jagdhundes ab. Das genaue Entstehungsdatum des Reliefs ist unbekannt. Auch sind sich die Wissenschaftler über die Person des dargestellten Reiters uneinig.
In einer landesweiten Abstimmung wurde das Felsrelief des Reiters von Madara im Jahr 2008 zum Globalen Symbol Bulgariens gewählt. Eine Nachbildung in Originalgröße ist im Nationalen Archäologischen Museum in Sofia zu sehen.
Die Kirche von Boyana
1979 wurde die Boyana-Kirche „Hl. Nikolai und hl. Pantaleimon“ in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Das einzigartige Gotteshaus befindet sich im Sofioter Stadtteil Boyana, am Fuße des Vitosha-Gebirges. Erbaut wurde die Kirche Ende des X.- und Anfang des XI. Jahrhunderts. Am wertvollsten sind die mehrschichtigen Wandmalereien. Die Wände der Kirche zieren u.a. Bildnisse von Jesus Christus und der Muttergottes, von bulgarischen Zaren und Königinnen sowie Heiligen.
Die unbekannten Maler dieser Werke werden unter dem Sammelbegriff „Meister von Boyana“ zusammengefasst, wenn auch die Fresken von unterschiedlichen Personen in verschiedenen Zeitabschnitten der bulgarischen Geschichte geschaffen wurden. Die Kirche von Boyana ist dem Nationalen Geschichtsmuseum angeschlossen und ganzjährig für Besucher zugänglich.
Die Felskirchen von Ivanovo
1979 wurden die Felskirchen von Ivanovo in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Sie befinden sich unweit des gleichnamigen Dorfes im Naturpark „Rusenski Lom“. Die die Kirchen beherbergende Klosterkolonie trägt den Namen „Hl. Erzengel Michael“ und wurde Anfang des XIII. Jahrhunderts gegründet. Am meisten beeindruckt die Kirche „Hl. Muttergottes“, deren Wandmalereien gut erhalten und weltbekannt sind.
Die Klosterkolonie befindet sich in einer malerischen Landschaft, 20 km südlich der Stadt Ruse. Der Park „Rusenksi Lom“ ist eine beliebte Destination für Ökotourismus und Vogelbeobachtungen. Nahe den Felskirchen von Ivanovo befindet sich die herrliche Höhle „Orlova Chuka“. Darüber hinaus ist im Parkgebiet eine weitere Sehenswürdigkeit situiert – das Basarbovski-Kloster, das einzige funktionierende Felskloster Bulgariens.
Das Grabmal von Kazanlak
Das Grabmal von Kazanlak wurde 1983 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Es befindet sich in einem kleinen Park in der Stadt Kazanlak. Das Original ist zwecks Erhaltung seiner einzigartigen Wandmalereien geschlossen. Jedoch wurde in unmittelbarer Nähe eine originalgetreue Nachbildung errichtet, die für Besucher geöffnet ist.
Das Grabmal eines unbekannten thrakischen Herrschers stammt aus dem IV. – III. Jahrhundert v. Chr. Seine Weltberühmtheit verdankt es den beeindruckenden Wandmalereien im Korridor sowie in der Grabkammer. Diese zählen zu den besterhaltenen Werken antiker Malerei aus dem Frühhellenismus. Auch das originale Grabmal ist zugänglich – allerdings nur für wenige Minuten und unter bestimmten Vorraussetzungen. Die Nachbildung des Kazanlaker Grabmals ist ganzjährig für Besucher geöffnet.
Das Grabmal von Sveshtari
Das Grabmal von Sveshtari wurde 1985 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Es gehört zum Historisch-archäologischen Reservat „Sboryanovo“ und befindet sich 8 km nordwestlich der Stadt Isperih.
Die durch ihre Architektur und Verzierung beeindruckende Grabstätte stammt aus dem III. Jahrhundert v. Chr. Das Grabmal war die letzte Ruhestätte eines thrakischen Herrschers vom Stamm der Geten. Die Decke der Grabkammer wird von Frauenstatuen mit erhobenen Händen gestützt – Karyatiden, deren Gesichter und Haare noch Reste der farblichen Verzierung aufweisen.
Unweit des Grabmals von Sveshtari befindet sich eine weitere populäre Sehenswürdigkeit – das Grab-Mausoleum „Demir Baba Teke“, das sowohl von Muslimen als auch von Christen verehrt wird.
Die Altstadt von Nessebar
Die an der Schwarzmeerküste gelegene Stadt Nesebar befindet sich 36 km nordöstlich von Burgas. Aufgrund ihres einzigartigen Ensembles aus altertümlicher Geschichte, antiken Überresten und Wiedergeburtsarchitektur wurde die Stadt 1983 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Das Archäologische Reservat ist auf einer kleinen Halbinsel gelegen, die durch eine schmale Landenge mit dem Festland verbunden ist. Die Küstenstadt hütet unzählige Zeugen ihrer Geschichte, ein Großteil derer im Archäologischen Museum der Stadt aufbewahrt wird.
Nesebar ist eine der ältesten Städte Europas.
Vor 3.200 Jahren gegründet, nannte sich die Stadt in der Antike Mesambria, im Mittelalter – Mesembria und später Nesebar.
Ein wichtiger Bestandteil des Reservats sind die Überreste von Festungsmauern, die frühbyzantinischen Thermen, die Kirchen „Hl. Stefan“, „Muttergotes Eleusa“, „Christus Pantokrator“, „Hl. Spas“ u.a.
Die Altstadt beeindruckt mit über 100 restaurierten Häusern aus der Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt. In einem dieser Wiedergeburtshäuser aus dem Jahr 1840 ist das Ethnografische Museum untergebracht.
Der Pirin-Nationalpark
Der Pirin-Nationalpark wurde 1983 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Er befindet sich im gleichnamigen Gebirge im Südwesten des Landes und bewahrt zahlreiche Naturschauplätze, Gletscherrandseen, Nadelwälder sowie eine reichhaltige biologische Vielfalt. Der Nationalpark beherbergt zwei Reservate – „Bayuvi Dupki – Dzhindzhiritsa“ und „Yulen“. Seine biologische Vielfalt umfasst 1.315 höhere Pflanzenarten, 2.000 Arten Wirbellose, mehr als 200 Arten Wirbeltiere und 159 Vorgelarten. Im Park wurden zahlreiche Wanderwege angelegt, die zu unzähligen Naturschauplätzen führen. Auch beherbergt der Park den ältesten Baum Bulgariens – die über 1.300 Jahre alte Baykushev-Bergkiefer. Nähere Auskunft über den Park erhalten Sie im Besucherzentrum der Stadt Bansko.
Biosphärenreservat Srebarna
Aufgrund der seltenen und vom Aussterben bedrohten Vögel, die hier nisten oder auf dem Weg in den Süden hier Rast machen, wurde der Srebarna-See 1983 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Ziel ist der Erhalt der einzigartigen biologischen Vielfalt, mit der sich der See unter der bulgarischen und europäischen Forschungsgemeinschaft bereits zu Beginn des XX. Jahrhunderts einen Namen machte.
Das 600 Hektar große Biosphärenreservat unweit des gleichnamigen Dorfes liegt 2 km südlich des Donauufers und 16 km westlich von Silistra. Es umfasst den Srebarna-See und die anliegenden Gebiete. Seinen Ruhm verdankt es u.a. seiner Lage an der Zugvogelroute von Europa nach Afrika – der Via Pontica, die eine der Ursachen für die Präsenz der einzigartigen und vielfältigen Wasservögel in diesem Gebiet ist. Zu den interessantesten hier anzutreffenden Arten zählen der Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus), die Zwerggans (Anser erythropus), Entenvögel (Anatidae), die Bartmeise (Panurus biarmicus), der Edelreiher (Ardea alba) und der Höckerschwan (Cygnus olor).